Literatur im Dialog

Kroatische Kulturgemeinschaft e.V. Wiesbaden

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RIJEČ

Nikola Tesla

DAS PHÄNOMEN TESLA

Paradebeispiel für die Entstehung von Wissenschaftsmythen 


Am Dienstag, den 15. September 2015

Um 19:30 Uhr Im Restaurant „SICHTBAR“,

Goldgasse 11, 65183 Wiesbaden

Referent: Ivica Košak

Nur nach persönlicher Voranmeldung bei Frau Vesna Acker, Im Restaurant „SICHTBAR“ oder per mail an info@hkz-wi.de (Raumbegrenzung, 16 Teilnehmer) 


MYTHOS UND WAHRHEIT

Tesla wird häufig als Erfinder des Wechselstromgenerators bezeichnet

Dieser wurde jedoch bereits vor seiner Geburt (1856) erfunden. Michael Faraday stellte die Grundlagen zur Nutzung von Wechselstrom bereist 1831 in England auf. Die erste bekannt gewordene magneto-elektrische Wechselstrommaschine aus dem Jahr 1832 stammt vom französischen Instrumentenbauer Hippolyte Pixii. Den ersten Wechselstromgenerator für größere Leistungen wurde von dem belgischen Physiker und Erfinder Floris Nollet (1794-1853) im Jahre 1850 patentiert und im Jahre 1862 auf der Londoner Industrieausstellung öffentlich präsentiert.


Tesla demonstrierte auf der Weltausstellung 1893 in Chicago einen eigenen Mehrphasen-Wechselstromgenerator

1887 reichte Tesla ein Patent zu einem Mehrphasengenerator und Mehrphasenmotor (2 Phasen) ein. Laut eine von Biographen berichteten Legende soll Tesla bereits 1882 seinem Klassenkameraden Szigeti das Prinzip eines Mehrphasensystems in den Sand gemalt vorgestellt haben. Soviel zur Legende, bekannt ist aber dass, Galileo Ferraris bereits 1885 zweiphasige magnetische Wechselfelder (um 90 Grad versetzt) untersuchte und führte eine öffentliche Vorstellung des Prinzips vor. Eine Beschreibung eines rotierenden magnetischen Wechselfeldes und eines darauf aufbauenden Motors erfolgte am 18. März 1888 vor der italienischen königlichen Akademie der Wissenschaften.


Tesla Drehstrommotor überzeugte Westinghouse

Sie führte zu gerichtlichen Auseinandersetzungen mit Tesla-Patentaufkäufer Westinghouse, da Tesla ebenfalls die Entdeckung für sich beanspruchte. Das Tesla-Patent für einen Drehstrom-Wechselstrommotor mit der Nummer 381968 wurde erst nach dem Ferraris-Vortrag am 1. Mai 1888 erteilt, es war im November 1887 eingereicht worden. Nach Angaben des wissenschaftshistorischen Instituts der Universität Florenz (Italien), beschrieb Galileo Ferraris bereits 1885 die Funktionsweise des Drehfeldes. Friedrich Haselwander entwickelte 1887 unabhängig von Ferraris einen Dreiphasen-Wechselstrommotor. Ein Patent wurde ihm verweigert weil die Patent-Gutachter das Drehstromverfahren nicht verstanden haben. Ein späterer Versuch, das Prinzip patentieren zu lassen, misslang, da Tesla, in Diensten der mächtigen Westinghouse, das Patent bereits im Jahre 1888 erhalten hat. Aber, bereits 1885 importierte Westinghouse aus Europa eine Reihe von Gaulard-Gibbs-Transformatoren und einen Siemens-Wechselstromgenerator sowie die Einrichtung einer elektrischen Anlage für seine Niederlausung im Pittsburgh. Mit Hilfe der drei amerikanischen Elektrotechniker, änderte er und perfektionierte den Transformator und entwickelte eine Konstantspannungs-Wechselstromgenerator. Er kaufte die Patente von Nikola Teslas Wechselstrommotor auf und stellte ihm 1888 (für ein halbes Jahr) ein, eigentlich nur um seine Patente zu modifizieren und zum Einsatz in seinem eigenen Netz zu adaptieren. Nachdem die deutsche AEG zweifelsfrei bewiesen hatte, dass zuverlässige dreiphasige Induktionsmotoren gebaut werden können, begann auch Westinghouse 1892 mit eigenen Entwicklungen dreiphasiger Motoren, die dann auch 1893 zum Erfolg führten. Allerdings ohne Tesla.


Tesla-Turbine

Tesla ist auch Erfinder einer schaufellosen Turbine, die als "Tesla-Turbine" bekannt wurde, sich jedoch wegen bestimmter Nachteile nicht durchsetzte. Tesla erhielt das Patent dazu am 21. Oktober 1909. Tesla behauptete Wirkungsgrade (als Pumpe) von 95% bis 98%; diese Angaben sind jedoch nicht belegt. Untersuchungen von Warren Rice von der Arizona State University attestierten einen zu erwartenden Wirkungsgrad im Bereich von 40%-60. Praktisch erreichte die Tesla-Turbine nicht den Wirkungsgrad heutiger Axialturbinen. Problematisch sind insbesondere erforderliche hohe Drehzahlen im Bereich von 200.000 rpm und mehr, die zu Materialermüdung und Verformungen führen können. Der angeblich hohe Wirkungsgrad von 97% (Tesla) entsprang der Phantasie/Wunschdenken. Dass der Tesla nicht halten könnte was er ankündigt, erkante auch der deutsche Admiral Tirpitz, der die Interesse zeigte für die neuartige Turbine. Tesla konnte nicht liefern. Eine Legende über verlorenen Ladung im einen versunkenen Schiff entpuppte sich später als die Erfindung. Das so was doch möglich gewesen wäre, wen auch nicht im Sinne Tesla, zeigte Ende des zwanzigsten Jahrhundert Max Gurth, ein anderer K.u.K. Aussiedler der die exzellente Geschäfte mit vermeidlich vergessenen oder eben wieder gefundenen Erfindungen von N. Tesla. Max Gurth machte in USA 35.000.000 $US mit Discflo-Antrieb jährlich. „Nicht wieder „eine der Teslas genialen Erfindungen“ entdeckt, sondern den Prinzip entschlüsselt!“ Max Gurth, Discflo-Antrieb auf Achema – Messe, Frankfurt Mai 2000.


German Connection

Seine Schulausbildung absolvierte Tesla, wenn auch ohne formellen Abschluss, in deutsche Sprache. Somit blieb die deutsche Sprache seine erste fremde Sprache, der US Bürger Tesla konnte englisch nur mit deutschen Akzent sprechen. Das ermöglichte Ihm nicht nur die Korrespondenz mit dem damals führenden Wissenschaftler, sondern auch Zugang zur Fachliteratur aus Europa. Dieses Vorteil hat aber auch eine dunkle Seite, wie die Affäre Viereck zeigte. Aber trotz dem nehmen die Legendenbildung um Tesla bis Heute kein Ende. So sollte der Tesla am 6. Januar 1943, von Nazi-Komando bestehend aus Otto Skorzeny und Reinhard Gehlen ermordet. „Sie hätten ihn gezwungen, die Details der wichtigsten Erfindungen herauszugeben. Danach hätten sie Tesla erstickt und den Inhalt aus Teslas Safe gestohlen, nach Deutschland geschafft und an Hitler übergeben.“ Am 8. Januar 1943 urde Tesla tot in seinem Zimmer auf gefunden. Nur, die Tesla „Todesstrahlkanone“ wurde nie gebaut.

In der Januar-Ausgabe 1901 des auflagenstarken US-Magazin Collier’s Weekly behauptete Tesla, bereits 1899 Kontakt mit Außerirdischen gehabt zu haben!

LITERATUR: